Ideen für die Nachrichtenbranche
Gruner + Jahr (Tochtergesellschaft von RTL Deutschland) arbeitete von 2023 bis 2024 mit der Google News Initiative (GNI) zusammen, um eine interne KI-Community zu erschaffen, die einen technologischen Wandel im Unternehmen bewirken sollte. Marco Rodriguez Varela, strategischer Partner Manager der GNI, traf sich mit Sarah Schüle, RTL Senior Vice President Product & Brands, um über das Projekt und seine positiven Auswirkungen auf das gesamte Unternehmen zu sprechen.
Marco : Erzählen Sie uns von den Herausforderungen, vor denen Sie als Unternehmen standen und die Sie dazu veranlasst haben, mit der Google News Initiative zusammenzuarbeiten.
Sarah : In den letzten Jahren mussten wir einige Umstellungen vornehmen, da sich in der Medienlandschaft ein großer Wandel hinsichtlich Produktion, Nutzung und Distribution von Inhalten vollzogen hat. Wir mussten das gesamte Geschäftsmodell anpassen. Mit RTL Deutschland haben wir einen starken Partner an der Seite, der uns hilft, diese Herausforderungen anzugehen, und der unsere Transformation unterstützt.
Mit dem Aufkommen von künstlicher Intelligenz hatten wir dann das Gefühl, dass unsere Anforderungen noch einmal gestiegen waren. Uns war klar, dass agile Teamarbeit die beste Möglichkeit zur Anpassung an den Wandel ist. Wir mussten nur einen Weg finden, diese Offenheit auf das gesamte Unternehmen zu übertragen. Als Erstes mussten wir alle Mitarbeiter davon überzeugen, dass Veränderung etwas Gutes ist. Dann mussten wir sie dazu bringen, die neue Technologie zu nutzen und in ihren Arbeitsalltag einzubinden – entgegen ihren Befürchtungen, sie könnte sie ersetzen.
Marco : Wieso haben Sie sich speziell für dieses Projekt dazu entschieden, auf generative KI zu setzen?
Sarah : Generative KI ist noch so neu, dass selbst unsere technisch versiertesten Mitarbeiter viel zu lernen hatten. Mithilfe generativer KI kann jeder zum Creator werden. Damit hat jeder, nicht nur unsere Mitarbeiter, Zugriff auf die Tools, die uns als Medienunternehmen zur Verfügung stehen. Deshalb bestand die Herausforderung für uns nicht nur darin, unsere Arbeitsweise effizienter zu gestalten, sondern Möglichkeiten zu finden, uns schneller an Veränderungen anzupassen. Denn wir sehen natürlich, dass diese Veränderungen dauerhaft sein werden.